- Seward
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Seward['sjuːəd], Stadt in Südalaska, USA, auf der Kenaihalbinsel, 1 800 Einwohner; Museum; ganzjährig eisfreier Hafen, Endpunkt der Eisenbahnlinie von Fairbanks (756 km; erbaut 1915-23).1903 gegründet; 1964 starke Schäden durch Erdbeben mit katastrophaler Flutwelle.IISeward['sjuːəd], William Henry, amerikanischer Politiker, * Florida (New York) 16. 5. 1801, ✝ Auburn (New York) 10. 10. 1872; Anwalt, als Whig 1839-43 Gouverneur von New York, 1849-61 Senator. Ab 1855 als entschiedener Sklavereigegner Mitglied der Republikanischen Partei, bemühte er sich 1856 und 1860 vergeblich um die Präsidentschaftskandidatur. Als Außenminister (1861-69) konnte er im Sezessionskrieg die Neutralität der europäischen Mächte erhalten; 1866 bewegte er durch diplomatischen Druck Napoleon III. zur Aufgabe des französischen Eingreifens in Mexiko. Als überzeugter Expansionist setzte er 1867 den Kauf Alaskas von Russland durch. Zur Verwirklichung seiner Idee eines amerikanischen Handelsimperiums (Informal Empire) annektierte er die Midway-Inseln, vertrat eine »open door policy« gegenüber China und dem Orient, befürwortete die Annexion der Hawaii-Inseln, scheiterte aber mit seinen Plänen zum Kauf der dänischen Westindischen Inseln (ein Teil der Virgin Islands) am Widerstand des Senats. - Auf Seward geht die regelmäßige Veröffentlichung der diplomatischen Korrespondenz der USA zurück (seit 1932 »Foreign Relations of the United States«, Abkürzung FRUS).G. G. van Deusen: W. H. S. (New York 1967).
Universal-Lexikon. 2012.